Nichts läuft ohne Freiwilligenarbeit

Verena Kauert, Präsidentin
Verena Kauert, Präsidentin

Artikel im Berner Oberländer vom 7. April 2010

 

Vieles kam in Schwung

seit der Gründung der Spiezer Agenda 21. Direkt sichtbar ist das Dorfhus; unerlässlich bleibt die Freiwilligenarbeit. Auch künftig will die Agenda spannende Projekte anstossen.
«Schon bei der Gründung der Spiezer Agenda 21 war es das Ziel, Projekte, welche die nachhaltige Entwicklung von Spiez fördern, anzustossen und wo möglich zusammen mit anderen Organisationen umzusetzen», erinnert sich Präsidentin Verena Kauert, ehemals Sozialvorsteherin im Gemeinderat. «Damals wie heute funktioniert dies nur mit viel wertvoller Freiwilligenarbeit!» Als sichtbarsten Erfolg verweist Kauert auf das Dorfhus mit seinem öffentlichen Bistro, aus welchem die vielen Begegnungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und die kulturellen Veranstaltungen nicht mehr wegzudenken sind. «Das Bistro kann wohl noch mehr Gäste verkraften», gesteht Kauert; auch für private Anlässe hätte es freie Kapazitäten.

 

Neben dem Dorfhus hat die Spiezer Agenda 21 mehrere Projekte verwirklicht. Unter den Angeboten erwähnt die Präsidentin das sexualpädagogische Projekt «Mädchen und Jungen entdecken die Geheimnisse ihres Körpers», welches gemeinsam mit der Schule und externen Fachleuten seit Jahren durchgeführt wird. Die Fünft- und Sechstklässler lernen da auch, Nein zu sagen. Mit der Gründung der Spiez Marketing AG (SMAG) geht der Agenda 21 die Arbeit nicht aus. Andreas Jaun, Leiter der 20-Prozent-Koordinationsstelle, Biologe und Inhaber eines Umweltbüros, erwähnt die bisherige Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde Spiez, die mit der SMAG neu ausgehandelt werden muss. Als erstes gemeinsames Projekt mit der SMAG steht der neue Leitfaden «Festorganisation» auf dem Programm. Zusammen mit SpiezAktiv hat die Agenda 21 das Projekt Ideenschmiede ins Leben gerufenen. «Diese bringt Leute zusammen, die etwas bewirken wollen und die mit Einsatz und Wissen neue Ideen diskutieren und umsetzen», sagt Verena Kauert. Das fängt schon bei alltäglichen Dingen an, wie beim bereits realisierten regelmässigen Treffen der Boule-Spielerinnen und -Spieler auf dem Areal der Dorfkirche. Ob der Entscheid der Gemeinde zur raschen Umrüstung der Spiezer Strassenbeleuchtung auf energieeffiziente LED-Leuchten auf eine Anfrage aus der Ideenschmiede zurückzuführen war, wissen Kauert und Jaun nicht. Sie freuen sich aber an der Umsetzung.

 
Hoher Naturerlebniswert
Standen bisher die Themen Gesellschaft/Soziales zuoberst auf der Projektliste, will sich die Agenda 21 künftig vermehrt auch den beiden anderen Standbeinen zuwenden, der Wirtschaft und der Umwelt, beziehungsweise der Ökologie. Zusammen mit der Fachstelle Umweltschutz der Bauverwaltung wurden zum Beispiel Energiespartipps in der «Spiez-Info» veröffentlicht. Zudem soll Spiez der Bevölkerung und den Gästen auch künftig eine schöne und interessante Landschaft mit hohem Naturerlebniswert bieten, was sicher auch Tourismus und Gewerbe zugutekommen kann», ist Andreas Jaun überzeugt. Die Arbeitsgruppe Natur und Landschaft stösst konkrete Projekte an und begleitet sie. Etwa die Morgenexkursion am 18. April zur einheimischen Vogelwelt oder mit der Teilnahme am dritten Wildpflanzenmärit am 5. Juni beim Krankenheim zum Thema Internationales Jahr der Biodiversität.
Guido Lauper